Die Jungfräulichkeit

Die Jungfräulichkeit
1. Jungfrau mit Konfession
Unabhängig aller Religionen versteht man unter einer Jungfrau eine Frau, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatte. Dieser Begriff spaltet heiratsfähige und nicht heiratsfähige Frauen voneinander. Früher war es selbstverständlich, dass erst in der Hochzeitsnacht der erste Geschlechtsverkehr stattfand. Heute sieht man das in Mitteleuropa meist anders.
Doch weltweit bleibt die Jungfräulichkeit bedeutend. Im Judentum, Christentum und Islam gilt sie als Zeichen von Reinheit und Ehre. Im Christentum hat die jungfräuliche Geburt Marias eine zentrale Rolle. Im Islam ist außerehelicher Geschlechtsverkehr (Zina) verboten. In manchen Traditionen gilt ein blutverschmiertes Bettlaken als Beweis für Unschuld.
2. Jungfraukulturen
In patriarchalisch geprägten Kulturen wird der Verlust der Jungfräulichkeit außerhalb der Ehe bestraft. In Staaten wie Afghanistan, Iran, Pakistan, Saudi-Arabien oder dem Jemen existieren entsprechende Gesetze. Ihre Auslegung variiert jedoch stark.
3. Ein Riss entzweit die Menschheit
Das Bluten beim ersten Geschlechtsverkehr ist kein zuverlässiger Beweis für Jungfräulichkeit. In weniger als 50% der Fälle reißt das Hymen beim „ersten Mal“. Auch Sport, Unfälle oder Selbstbefriedigung können das Hymen verletzen. Der Druck, jungfräulich in die Ehe zu gehen, kann zu psychischer Belastung, sozialer Ächtung oder körperlichen Strafen führen.
4. Betroffene in Europa
Mit wachsender Migration steigt in Europa die Nachfrage nach künstlichen Hymen. Viele Frauen sehen sich auch hier mit kulturellen Erwartungen konfrontiert.
5. Jungfräulichkeit als Männerideal
Obwohl keine Religion dies ausschließlich fordert, wird sexuelle Reinheit meist von Frauen erwartet. Der sexuelle Anspruch an Männer ist in vielen Kulturen geringer. Frauenrechtlerinnen kritisieren dies als ethisch und moralisch unhaltbar.
6. Politischer Umgang
In vielen Ländern ist die Hymenrekonstruktion oder der Import künstlicher Hymen verboten. Illegale Eingriffe sind teuer und risikoreich. Frauen begeben sich in Gefahr, um gesellschaftlichen Normen zu entsprechen. Auch in Europa wurde bis in die 1990er Jahre „Kranzgeld“ als Entschädigung für verlorene Jungfräulichkeit gezahlt.
7. Wiederherstellung der Jungfräulichkeit
1. Medizinisch: Hymenalrekonstruktion
Ein medizinischer Eingriff kann das Hymen rekonstruieren. Die OP dauert etwa 30–45 Minuten, ist teuer (bis zu 3.500 €) und erfolgt meist heimlich. Eine gynäkologische Untersuchung kann die Rekonstruktion nicht erkennen.
2. Ohne Operation: Das künstliche Hymen
Künstliche Hymen werden wie Tampons eingeführt und lösen sich durch Körperwärme auf. Sie enthalten biologisches Blutpulver, das beim Verkehr für naturgetreue Spuren sorgt. Diese Methode ist schmerzfrei und kostengünstig.